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Befestigung schwerer und sicherheits­relevanter Anbauteile

WDVS-Expertentipps – Teil 4

Schwere und sicherheitsrelevante Anbauteile: Das gilt es zu beachten!

Fassaden von Gebäuden müssen eine Vielzahl von Anbauteilen wie z. B. Vordächer, Markisen, Geländer, Lampen, Briefkästen etc. tragen. An WDVS-Fassaden ergeben sich besondere Herausforderungen an die Befestigung.

Grundsätzlich unterscheidet man die verschiedenen anzubringenden Anbauteile in folgende Gruppen:
  • leichte
  • mittelschwere
  • schwere und
  • sicherheitsrelevante Anbauteile.

Dieser Expertentipp erläutert die Anforderungen bei der Befestigung von schweren und / oder sicherheitsrelevanten Anbauteilen an WDVS-Fassaden. Tipps zur Montage von leichten bis mittelschweren Anbauteilen an gedämmten Fassaden finden Sie in unserem vorangegangenen Beitrag.
 

Definition schwerer und/oder sicherheitsrelevanter Anbauteile

Als schwere Anbauteile bezeichnet man solche, die ein Eigengewicht von ≥ 15 kg aufweisen. Sie sind für das Gebäude und den Aufbau der Fassade statisch relevant. Dies trifft zum Beispiel auf Geländer, Vordächer und Markisen zu.

Sicherheitsrelevante Anbauteile sind solche, die bei einem Versagen eine Gefahr für Leib und Leben darstellen, wie z. B. Absturzsicherungen, Handläufe etc. Sicherheitsrelevante Anbauteile können auch leichter sein als 15 kg sein. Ein gutes Beispiel ist eine Absturzsicherung aus Aluminium, die mit dem Eigengewicht 15 kg nicht überschreitet, im Versagensfall, z. B. bei nicht fachgerechter Befestigung, aber eine große Gefahr darstellt.

Sowohl bei schweren als auch sicherheitsrelevanten Anbauteilen ist daher besonderes Augenmerk auf eine korrekte und sichere Befestigung zu lenken.
Schwere und/oder sicherheitsrelevante Anbauteile

Sowohl der Französische Balkon aus Edelstahl (links) als auch die Markise (rechts) überschreiten die 15 kg und stellen im Versagensfall eine Gefahr dar. Beide Objekte sind somit Beispiele für ein schweres und sicherheitsrelevantes Anbauteil.

Was ist bei der Befestigung zu beachten?

Das Wichtigste vorweg: Schwere Anbauteile müssen immer im Untergrund befestigt werden und benötigen zwingend ein zugelassenes Befestigungselement. Nur mit einer bauaufsichtlichen Zulassung können die Produkte gemäß den Anforderungen bewertet und die entsprechende Statik berechnet werden. Zusätzlich kommt es nicht nur auf das korrekte Montageelement, sondern auch auf die zugeschnittene Befestigung des Montageelementes am Untergrund an. Wichtig ist, dass die Lasten des Anbauteils nicht nur in das entsprechende Montageelement, sondern auch über die jeweilige Befestigung in den Untergrund übertragen werden.

Diese Anforderung sowie die genaue Klassifizierung der Anbauteile sind im Merkblatt "Sichere Befestigung von Anbauteilen an WDVS" des VDPM (Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel) detailliert beschrieben.

Wichtig ist, dass das Montageelement die einwirkenden Lasten sicher und dauerhaft aufnehmen und weiterleiten kann.
 

Einwirkende Lasten

Die auf das Montageelement / Befestigungssystem einwirkenden Lasten resultieren im Wesentlichen aus folgenden drei Faktoren:
 
  • 1. Eigengewicht des Anbauteils
    Wichtig ist hierbei auch die Berücksichtigung der Lasten aus zusätzlichen Objekten wie z. B. einem Blumenkasten, der an dem eigentlichen Anbauteil (Geländer) angebracht wird. Dieses wirken langfristig oder dauerhaft auf das Eigengewicht ein.
     
  • 2. Nutzlasten
    Während das Eigengewicht nur vertikal einwirkt, können die Nutzlasten sowohl vertikal als auch horizontal einwirken, z. B. als Auflehn- und Anpralllast bei einem Französischen Balkon. Man bezeichnet dies auch als Lastrichtung. Wichtig ist, bei der Bemessung, wenn vorhanden, alle Lastrichtungen zu berücksichtigen. Diese Lasten sind in der Regel veränderliche oder kurzfristig einwirkende Lasten.
     
  • 3. Witterungsbedingten Einwirkungen
    Dies sind z. B. Schnee und Eis, die das Gewicht des Anbauteils temporär verändern.
Einwirkende Lasten

Einwirkende Lasten auf das Anbauteil sind im Wesentlichen das Eigengewicht des Anbauteils selbst (1), Nutzlasten (2) sowie witterungsbedingte Einwirkungen (3).

Erst wenn alle Faktoren berücksichtigt sind, kann eine detaillierte Produktauswahl des benötigten Montageelementes erfolgen und zusammen mit den jeweiligen Daten aus der Zulassung eine statische Bemessung durchgeführt werden.


Im Zuge des 360° Service bietet EJOT eine Vorbemessung, zugeschnitten auf den jeweiligen Anwendungsfall für die zugelassenen Produkte Iso-Corner, Iso-Bar und Iso-Bar ECO aus dem Bereich "Montageelemente für Anbauteile", an. Mit der Vorbemessung erhalten Sie einen Nachweis der Tragfähigkeit auf Basis der Vorplanung und eine Portfolioübersicht / Stückliste als Grobübersicht für die Angebotserstellung.
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Lesen Sie auch die vorherigen Teile der WDVS-Expertentipps und erfahren Sie mehr rund um das Thema Wärmedämm-Verbundsysteme.
 


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Lesen Sie außerdem unsere anderen Ratgeber, um weitere Informationen zu erhalten.
 


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